Rokokojuwel Anastasiakapelle
An der Nordostecke der Basilika befindet sich die 1751-1753 errichtete Anastasiakapelle, ein herrlicher Rokokoraum mit ovalem Grundriss. Sie ist der Märtyrerin Anastasia gewidmet, die in der Christenverfolgung 305 unter Kaiser Diokletian ums Leben kam. Das Altarbild zeigt die Heilige als Fürbitterin für Kopf- und Nervenkranke. Reliquien von ihr, insbesondere die Kopfschale, werden hier in einer edlen Silberbüste aufbewahrt.Im Rahmen von Pilgermessen oder -andachten ist „das Aufsetzen“ dieser Reliquie möglich.
Der Entwurf der Kapelle ist ein Spätwerk von Johann Michael Fischer, der einen gut proportionierten Kirchenraum mit einer dynamischen Architektur schuf. Die Innendekoration aus stuckmarmornen Pilastern und Gesimsen mit eleganten Rocaillen stammt von Johann Michael Feuchtmayer. Auch der Hauptaltar mit Säulen, Putti und den beiden Assistenzfiguren der hl. Margaretha und des hl. Gorgonius stammen von Feuchtmayer und seinem Mitarbeiter Ägid Verhelst.Das Deckenfresko mit der Darstellung der Dreifaltigkeit, Maria, einer Märtyrerpalme und Engelschören stammt von dem Frescomaler Johann Jakob Zeiller aus Reutte in Tirol.
Die beiden asymmetrischen Seitenaltäre mit zahlreichen Putti und vor allem den vornehm lächelnden Engelsfiguren sind eine Schöpfung von Ignaz Günther.
Die drei Altarblätter wurden von Jakob Amigoni gemalt. Auf dem Hauptaltarblatt ist Anastasia als Fürbitterin gegen Kopf- und Nervenkrankheiten abgebildet. Das Bild des rechten Seitenaltars („Schutzengelaltar“) wurde dann jedoch 1804 gegen ein Schutzengelbild von Martin Knoller ausgetauscht.
Im Mittelpunkt der Kapelle steht die Hauptschale der hl. Anastasia, die ursprünglich in S. Maria in Organo bei Verona aufbewahrt wurde und 1053 nach Benediktbeuern kam. Für sie wurde 1725 in München die Silberbüste angefertigt.