(T)Exit – Ausstieg aus dem Tod - Osterseminar im Aktionszentrum
Wie in den vergangenen Jahren hat das Aktionszentrum Benediktbeuern zum Osterseminar eingeladen und auch dieses Jahr waren es wieder rund 100 Menschen von jung bis alt, die dieser Einladung folgten. Ab Gründonnerstag, 18. April, beschäftigten sich Erwachsene, junge Erwachsene, Jugendliche und Kinder in altersspezifischen Gruppen bewusst und intensiv mit Passion, Tod und Auferstehung Jesu Christi. Jeder Tag stand unter einem bestimmten Motto – Gründonnerstag „Zur Sammelstelle“, Karfreitag „Zum Rettungspunkt“, Karsamstag „…auf und davon...“, Ostersonntag „Explosionsgefahr“ – .und täglich stand die gemeinsame Liturgie im Zentrum, die abwechslungsreich in unterschiedlichen Formen wie Agapefeier, Fußwaschung, Kreuzweg und Eucharistie begangen wurde.
„Das hat sich sehr bedrückend angefühlt“, meinte ein Jugendlicher, nachdem er auf einer Station des Kreuzweges am Karfreitag durch ein enges Spalier von Personen gegangen war, und konnte so nachfühlen, wie es Jesus bei seinem Gang durch Jerusalem nach Golgotha ergangen sein musste. Aber nicht nur berührende religiöse Erfahrungen, sondern auch Teamwork bestimmte die Ostertage im AZ, so vor allem am Karsamstag, an dem die Osterliturgie in den Kleingruppen vorbereitet wurde. Am Abend wurden traditionell mit dem Osterfest verbundene Texte der biblischen Heilsgeschichte kreativ von den einzelnen Gruppen dargestellt: Die Jugendlichen präsentierten, gleichsam wie Schaufenster, die sieben Tage der Schöpfung im Klosterinnenhof, wobei der siebte Tag der Ruhe Gottes durch ein Video illustriert wurde, welches die wunderbare Landschaft und Natur rund um das Kloster Benediktbeuern zeigte. Während die Erwachsenen die Geschichte Abrahams in Form von Standbildern ins Gedächtnis riefen, boten die Kinder bewegte Bilder vom Auszug Israels aus Ägypten und von der Teilung des Meeres: Sie hatten einen Stop-Motion-Playmobil-Film angefertigt. Schließlich luden die Jugendlichen zu einem „Picknick“ ins „Paradiescafé“ im Garten des Aktionszentrums. Wer dort eine gewöhnliche Verköstigung mit Speisen erwartet hatte, sah sich getäuscht. Das Angebot der Jugendlichen für alle Teilnehmenden bestand in Eigenschaften und Werten: „Was hätten Sie denn gerne? Wir haben Liebe, Freundschaft, Gesundheit, Selbstakzeptanz oder darf es doch ein wenig mehr Geduld sein?“
Zum Abschluss des Karsamstagabends wurde das Osterfeuer entzündet und die ganze Osternacht über und bis in die frühen Morgenstunden hinein wurde an diesem Feuerwache gehalten. Hier wurde dann auch um 5:30 Uhr der Ostergottesdienst begonnen, der liturgischer Höhepunkt der Tage war und mit dem üblichen, ausgiebigen Osterfrühstück nachklang – der Abschluss von erlebnisreichen, intensiven und wertvollen Tagen für alle, die daran teilgenommen hatten.
Jonathan Wanner, Dr. Jürgen Werlitz
Fotos: Jonathan Wanner