Schauspieler und Ordensmann: Pater Thomas Astan-Gnacke verstorben
München/Benediktbeuern – Die Salesianer Don Boscos trauern um Pater Thomas Astan-Gnacke SDB. Der Salesianer, der bis zu seinem vierzigsten Lebensjahr als Schauspieler in mehr als 50 Film- und Fernsehproduktionen mitwirkte und später als Regisseur an einem Berliner Theater tätig war, starb am Freitagabend, 11. Oktober 2024, im Alter von 82 Jahren in einem Pflegeheim in Soyen (Landkreis Rosenheim).
Geboren am 15. September 1942 in Felbecke (Landkreis Meschede, Nordrhein-Westfalen), führte sein Weg nach dem Gymnasium zunächst in die Schauspielwelt. Von 1967 bis 1991 war er in zahlreichen deutschen Kinofilmen und Fernsehserien wie „Derrick“ oder dem „Tatort“ zu sehen und arbeitete als Regisseur an verschiedenen Theatern.
Doch trotz seines Erfolges blieb Astan-Gnacke unausgefüllt, wie er später in Interviews bekannte. „Ich war immer auf der Suche, fand aber nur Fragen“, begründete er seinen Entschluss, aus dem Filmgeschäft auszusteigen. Als Spätberufener trat der gebürtige Westfale nach dem einjährigen Noviziat 1990 in die Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos ein, begann ein Theologie-Studium an der Universität seiner Ordensgemeinschaft in Rom und wurde 1996 zum Priester geweiht.
Nach seiner Priesterweihe war Pater Astan-Gnacke zunächst in der Missionsprokur des Ordens in Bonn tätig, bevor er 1998 nach Berlin berufen wurde, um dort die weltkirchlichen und missionarischen Anliegen zu fördern. Zudem wirkte er in der Pfarrpastoral mit, zunächst in St. Michael, später auch in St. Laurentius und schließlich in der Pfarrei zu den hl. 12 Aposteln.
1999 übernahm P. Astan die Künstlerseelsorge für das Erzbistum Berlin und leitete bis Januar 2015 die sonntäglichen Künstlergottesdienste in der Katholischen Akademiekirche St. Thomas von Aquin in Berlin-Mitte. Zu den besonderen Momenten seines Wirkens gehörte dort die alljährliche Feier des „Ökumenischen Aschermittwoch der Künstler".
Einsatz für Straßenkinder weltweit
Die Künstlerseelsorge ließ sich gut mit seinem Engagement für die Straßenkinder verbinden, derer sich die Salesianer Don Boscos weltweit annehmen. Das Schicksal der Straßenkinder in Südamerika, Afrika und Asien, deren Leben oft von Armut, Gewalt, Drogen und Alkoholismus geprägt ist, ließ ihn nicht los. Im gesamten deutschsprachigen Raum sprach P. Astan über ihr Schicksal, hielt Vorträge und sammelte für die Arbeit mit ihnen Spenden.
In dieser Tätigkeit vermochte er viele Menschen für die Anliegen der benachteiligten jungen Menschen weltweit zu gewinnen. Gemeinsam mit namhaften Persönlichkeiten aus der Berliner Kultur, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gründete er den Verein „Impulse aus Berlin“, der Projekte der Salesianer Don Boscos für Straßenkinder förderte.
Im Jahre 2015 ging Astan nach Benediktbeuern, um im dortigen Kloster der Salesianer Don Boscos seinen Lebensabend zu verbringen und die Seelsorge zu unterstützen.
Für Pater Astan-Gnacke stand in seinem Wirken als Salesianerpriester die Verkündigung des Evangeliums im Mittelpunkt seines priesterlichen Wirkens. Mit all seinen Talenten und Fähigkeiten verstand er es, Menschen, denen der Glaube fremd geworden war, neu für die Frohe Botschaft zu begeistern. Sein tiefer Glaube, seine Freude an der Begegnung mit den Menschen und sein Engagement, besonders für die Jugend, bleiben in lebendiger Erinnerung.
RefÖA/kh
Der Totenrosenkranz findet am Freitag, den 18.10.2024 um 19.30 Uhr in der Klosterkapelle in Benediktbeuern statt. Das Requiem findet am Samstag, den 19.10.2024 um 11.00 Uhr in der Klosterkapelle Benediktbeuern statt, anschließend ist die Beerdigung auf dem Klosterfriedhof. Wer teilnehmen möchte, möge sich bitte bei P. Heinz Menz anmelden, um die Organisation zu erleichtern: menz[at]donbosco.de