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Faszination Bibel. Große Retrospektive zum 90. Geburtstag des Bad Tölzer Künstlers Helmut Kissel

Veröffentlicht am: 19. Juli 2019

Unter dem Titel „Bilder zur Bibel“ wird im Kreuzgang Kloster Benediktbeuern vom 24. Juli bis zum 16. August eine Retrospektive auf das Werk des Bad Tölzer Künstlers und Theologen Helmut Kissel gezeigt. Helmut Kissel feierte im Juni seinen 90. Geburtstag. Kunstinteressierte und -freunde sind am 27. Juli um 11 Uhr herzlich zu einem „Treffen mit dem Künstler“ eingeladen, der Eintritt zur Ausstellung ist frei.

München/Benediktbeuern. Helmut Kissel startete seine künstlerische Laufbahn nach dem Berliner Theologiestudium an der Hochschule für Bildende Künste in München, wo er in den Jahren 1960 – 63 als Meisterschüler von Professor Hermann Kaspar mit einem Stipendium des Landes Bayern unterstützt wurde.

Als Theologe und Christ haben Kissel zeit seines Lebens biblische Stoffe und die spirituelle Aussagekraft der Bibel fasziniert, deren Bedeutung nach zweitausend Jahren in keiner Weise abgenommen hat. Und so durchzieht das gesamte künstlerische Lebenswerk Kissels die expressionistische Beschäftigung mit den (Lebens-)Themen aus der Bibel, die er dabei häufig in den Spiegel zeitgeschichtlicher Entwicklungen stellt und so interessante Blickwinkel schafft: Da zieht Jesus auf dem Esel durchaus einmal durch das Brandenburger Tor in die Stadt Berlin ein. Oder wenn beispielsweise in einem Werk aus dem Jahr 1987 (!) die aus der Bibel bekannten Posaunenbläser von Jericho die Berliner Mauer zum Fall bringen. Wie stark ihn biblische Themen künstlerisch beeinflusst haben, zeigt Kissels großer 30 Werke umfassender Schöpfungszyklus, bei dem er sich zumeist gegenständlich, mitunter jedoch auch abstrakt mit der Entstehung der Welt auseinandersetzt. Neben Werken zur Schöpfungsgeschichte werden auch Arbeiten aus dem 25 Werke umfassenden Dekalog-Zyklus ausgestellt, der die zehn Gebote bzw. „zehn Angebote“ (Zitat Kissel) wiedergibt. Schließlich werden auch einige Werke mit anderen Motiven präsentiert, um die stilistische und thematische Vielfalt im künstlerischen Repertoire des Künstlers zu verdeutlichen.

Zur Eröffnung der Schau am 27. Juli wird der Künstler anwesend sein, um Fragen zu beantworten – seien diese nun künstlerisch oder theologisch motiviert. Neben einer kurzen Einführung wird die Veranstaltung von der Formation „Königskinder“ (Gesang, Piano, Gitarre und Cajon) musikalisch umrahmt. Die Ausstellung ist täglich von 8 Uhr bis 18 Uhr geöffnet.

Für Kissel ist dies bereits die zweite Ausstellung im Kloster Benediktbeuern: Nach einem Treffen im Jahr 2000 hatte der damalige Professor für Kunst- und Kirchengeschichte an der philosophisch-theologischen Hochschule in Benediktbeuern, Pater Leo Weber, wesentlich zur Realisierung einer Ausstellung von Werken Kissels beigetragen.

Ekkehard Kissel

Foto: © Helmut Kissel