Ein Jahr nach dem Hagelunwetter – Rückblick und Ausblick
Ein Jahr nach dem verheerenden Hagelunwetter ist das Kloster Benediktbeuern noch immer eine Großbaustelle. Weite Teile der Anlage sind eingerüstet und mit Planen abgedeckt. Trockner laufen auf Hochtouren, viele Dächer sind nicht vollständig repariert. Sanierung und Wiederaufbau schreiten voran. An allen Ecken wird gearbeitet. Und trotzdem: Im Kloster und seinen Einrichtungen ist wieder Leben eingekehrt. Gäste- und Jugendgruppen reisen an. Besucher füllen den Innenhof, Konzerte und andere Veranstaltungen können wieder stattfinden.
Rückblick auf den 26. August 2023
Am 26. August 2023 zerstörte ein schwerer Hagelsturm innerhalb von wenigen Minuten fast die Hälfte aller Dächer auf dem Klostergelände, zerschlug über 5.000 Einzelglasfenster und beschädigte an die 10.000 qm Außenfassade. Bis zu fünf Tage lang drang Regen über die ca. 20.000 qm kaputten Dachflächen ein. Über 140 Räume sind seitdem nicht mehr nutzbar und müssen kernsaniert werden. Über 300 Bäume mussten aufgrund der Sturmschäden gefällt oder bearbeitet werden. Viele Klosterbetriebe mussten erst einmal geschlossen bleiben.
Das Kloster hat geöffnet
Angesichts des großen Schadens, aber motiviert durch unseren Auftrag „Jugend. Schöpfung. Bildung.“ halfen viele Freiwillige, Mitarbeitende, Salesianer sowie auch externe Einsatzgruppen zusammen, um diesen Ort für junge Menschen innerhalb kürzester Zeit wieder zugänglich zu machen.
- So konnten die Jugendbildungsstätte Aktionszentrum und die Don-Bosco-Jugendherberge bereits nach gut drei Wochen, eingeschränkt und unter Beachtung aller Sicherheitsstandards, den Betrieb wieder aufnehmen.
- Auch die Außenanlagen und das Naturlehrgebiet waren für die Jugendarbeit und Umweltbildung relativ schnell wieder nutzbar.
- Nach ein paar Wochen hatten zudem der Klosterladen, das Klostercafé und auch das Bräustüberl wieder geöffnet und freuen sich seither über alle Gäste, die vorbei schauen. Denn unsere Gäste unterstützen mit ihrem Besuch die Umsätze der jeweiligen Betriebe und somit auch die hier geleistete Jugendarbeit und Bildung.
- Kunstliebhaber können seit Januar 2024 wieder Ausstellungen im Kreuzgang besuchen.
- Auch im Maierhof konnten ab Sommer 2024 wieder größere Open-Air-Veranstaltungen stattfinden.
- Der Barocksaal, der aufgrund von Wiederinstandsetzungsarbeiten fast ein Jahr lang geschlossen bleiben musste, bietet seit August wieder einen Rahmen für Konzerte und andere Veranstaltungen. Auch ist er wieder ins Programm unserer Klosterführungen mit aufgenommen worden.
- In der Basilika St. Benedikt finden aktuell keine Gottesdienste statt, da der Kirchenraum gesperrt ist, aber der abgesicherte Vorraum der Basilika kann gerne betreten und so ein Blick ins Innere geworfen werden.
Ein Jahr danach: Hier hören Sie mehr
Zum Unwetterjahrestag am 26. August 2024 berichteten P. Heinz Menz und Benedikt Hartmann auf Radio Alpenwelle vom Alltag in Kloster und ZUK.
In dem Radiobeitrag des MKR vom Juli 2023 erhalten Sie weitere Informationen zu Kloster, Aktionszentrum und Zentrum für Umwelt und Kultur - ein Jahr nach dem Unwetter.
So geht es weiter
Seit dem Unwetter waren und sind auch noch teilweise bis zu 20 überregionale Betriebe und über 220 Handwerker zur Reparatur der Schäden im Einsatz. Die sieben Kranstellungen auf dem Klostergelände unterstützen momentan hauptsächlich die Dachdecker, damit diese noch rechtzeitig bis zum nächsten Winter alle aktuell nur mit Planen gesicherten Dächer neu eindecken und damit schließen können.
Als Nächstes stehen dann die Kernsanierungen in über 140 Räumen im Kloster und Maierhof (ZUK) an. Betroffen sind davon leider auch unsere Gästebereiche. Daher sind die Übernachtungsmöglichkeiten für Gäste momentan stark eingeschränkt:
- So sind die Gästehäuser „Meichelbeck“ und „Fraunhofer“ im Kloster bis mindestens Ende des Jahres geschlossen.
- Im Zentrum für Umwelt und Kultur stehen aktuell 23 Gästezimmer zur Verfügung. Auch muss hier noch ein Großteil der Seminarräume saniert werden.
- Räume wie der Sieger Köder-Saal im Westflügel des Maierhofs mussten aufgrund großer Nässeschäden entkernt werden und stehen aktuell nicht zur Verfügung.
Die Zukunft der Jugendarbeit und Umweltbildung
Franz Wasensteiner, Einrichtungsleiter im Kloster Benediktbeuern ist angesichts der langwierigen Wiederinstandsetzungsmaßnahmen froh, dass im Aktionszentrum und in der Jugendherberge zu einem großen Teil uneingeschränkt wieder Jugendarbeit stattfinden kann. „Es sind derzeit wöchentlich mindestens 15-20 Schulklassen oder Gruppen vor Ort. Die Rückmeldungen die wir von Lehrern, Eltern, Schülerinnen und Schülern bezüglich der Orientierungs-, Bildungs- und Freizeitangebote erhalten ist durchweg positiv. Kaum jemand fühlt sich durch die Wiederinstandsetzungsarbeiten eingeschränkt. Auch Besucher des Klosters sind jederzeit herzlich willkommen – unsere Sicherheitskonzepte ermöglichen einen entspannten Besuch der Gastronomiebetriebe, der Klosterladens sowie fast der gesamten Klosteranlage.“
Im Zentrum für Umwelt und Kultur (ZUK) ist seit dem Unwetter in den Außenanlagen bereits viel Instand gesetzt worden. Der Wiederaufbau des Westflügels im Maierhof, in dem sich das ZUK befindet, wird allerdings, ähnlich die der Westbau im Arkadenhof, noch längere Zeit in Anspruch nehmen. Die reine Wiederinstandsetzung der Gebäude, Fenster und Dächer ist teilweise durch eine Versicherung abgedeckt. Es wird aber einige Monate, teils sogar Jahre dauern, bis dort wieder Jugendgruppen beherbergt werden können. Die bis dahin angefallenen und immer noch anfallenden Betriebsausfälle sowie ein Teil der unwetterbedingten Schäden und Folgeschäden sind nicht durch die Versicherung gedeckt. Die Refinanzierung der Baukosten für die Wiederinstandsetzung bzw. die finanzielle Eigenleistung, die vom Kloster erbracht werden muss, ist somit eine große Herausforderung, da hier mehrere Millionen Euro selbst zu finanzieren sind. Um hier auch zukünftig Jugendarbeit und Umweltbildung in adäquatem Rahmen anbieten zu können sind das Kloster und seine Einrichtungen daher weiterhin auf Spenden angewiesen.
Benedikt Hartmann, Leiter ZUK blickt dennoch optimistisch in die Zukunft: „Ich glaube durch die Themen, die wir in unserer Bildungsarbeit anbieten, sind wir genau in der Zeit. Wir haben trotz der räumlichen Einschränkungen im ersten Halbjahr fast dieselbe Anzahl an jungen Menschen erreicht, wie im Jahr 2023. Wir haben in unseren Bereichen Umweltjugendbildung, Erwachsenenbildung und Jugendsozialarbeit ein sehr gutes Team, das stets an alternativen und neuen Projekten arbeitet, um junge, aber auch erwachsene Menschen zu erreichen, bilden und wachsen lassen. Daher blicke ich sehr optimistisch in die Zukunft unserer Arbeit.“
Ganz nach Don Boscos Leitspruch „Corragio – nur Mut“ arbeiten Kloster und ZUK weiterhin gemeinsam daran diesen besonderen Ort für junge Menschen zu erhalten und nachhaltig in die Zukunft zu führen. Damit das Leben junger Menschen gelingt.
So können Sie die Jugendarbeit vor Ort unterstützen
Mit dem Auftrag „Jugend, Schöpfung, Bildung“ setzen sich die Salesianer Don Boscos sowie alle Mitarbeitenden und Freiwilligen in Kloster und ZUK für junge Menschen ein. Als Ordensgemeinschaft erhalten wir Salesianer Don Boscos pauschal keine direkten Kirchensteuermittel. Um nach dem Unwetter auch zukünftig in angemessenem Rahmen eine qualifizierte und adäquate Hilfe und Begleitung junger Menschen leisten zu können, sind wir auf Ihre Mithilfe und Spenden angewiesen, denn nicht alle Schäden sind über eine Versicherungsleistung abgedeckt. Hier erfahren Sie mehr über unsere Spendenbedarfe.
Spendenkonto
Salesianer Don Boscos
Sparkasse Bad Tölz-Wolfratshausen
IBAN: DE38700543060190006700
BIC: BYLADEM1WOR
Spendenzweck: Zukunft Jugendarbeit
Sollten Sie eine Spendenquittung wünschen, geben Sie bitte Ihre Adresse auf dem Überweisungsträger an.
Online-Spenden: Auf unserer Seite Don Bosco Engagement haben Sie auch die Möglichkeit, online zu spenden. Das Spendenformular finden Sie hier.
Vielen herzlichen Dank für Ihr Engagement!