Dynamische Skulpturen und Pferdeportraits von Zenon Aniszewski und Wolfgang Schaller
Pferdedarstellungen und Skulpturen voller Spannung und Dynamik stehen im Mittelpunkt der Ausstellung von Zenon Aniszewski und Wolfgang Schaller im Kloster Benediktbeuern. Die Werke sind vom 21. Juli bis 06. August im Westflügel des Kreuzgangs zu sehen.
Pferde faszinieren seit jeher viele Menschen mit ihrer Eleganz, ihrer Kraft, ihrer Schnelligkeit, ihrem Temperament, aber auch der Ruhe, die sie ausstrahlen können. In der Kunstgeschichte ist das Motiv des Pferdes durch die Jahrtausende präsent, bekannte Beispiele sind das trojanische Pferd, der Bamberger Reiter oder das „Blaue Pferd“ von Franz Marc.
Auch auf Zenon Aniszewski üben Pferde eine besondere Anziehungskraft aus. Der 1948 im polnischen Grudziadz geborene Maler sollte Offizier werden, brach die Ausbildung jedoch ab und begann therapeutisch mit Pferden zu arbeiten. Er erkannte, dass Pferde eine Seele und ein eigenes Wesen haben und begann diese Erfahrung in Zeichnungen sowie Öl- und Aquarellbildern festzuhalten. Sein bereits seit der Jugendzeit stark ausgeprägtes Zeichentalent fand offenbar das perfekte Motiv, denn die Kunstakademie Danzig wurde auf ihn und die Lebendigkeit seiner Darstellungen aufmerksam und so erhielt er dort Unterricht. Im Laufe der Jahrzehnte behielt Aniszewski die Begeisterung für Pferde bei und stellte die Tiere immer wieder in allen Lebenssituationen dar, in Ruhe und Bewegung, im sportlichen Kontext, mit und ohne Reiter. So soll dem Betrachter die Schönheit der Tiere und die vielfältige Beziehung zum Menschen bewusst werden. Die Werke des in Polen als „Kossak von Gdansk“ bekannten Malers sind in polnischen Museen und international in Ausstellungen zu sehen, unter anderem in Schweden, Großbritannien, in den USA, in den arabischen Emiraten und Japan.
Der 1955 geborene Bildhauer Wolfgang Schaller teilt die Leidenschaft für Pferde und bringt diese in Skulpturen und Plastiken künstlerisch zum Ausdruck. „Die Eleganz, die Dynamik der Bewegungen, der individuelle Ausdruck – dies einzufangen und darzustellen ist mein Ziel. Dabei arbeite ich mit unterschiedlichen Materialien: Holz, Acryl und Bronze.“ Jede Pferdeskulptur ist ein Unikat und zum Teil nach Portraits von Hengsten gefertigt, die aus dem baden-württembergischen Haupt- und Landgestüt Marbach stammen. Der in Dietenheim aufgewachsene Bildhauer macht seine Themen Dynamik und Spannung auch in anderen abstrakten und konkreten Objekten sichtbar. Am Anfang steht zunächst eine Idee, der eine Zeichnung folgt, die Schaller dann dreidimensional umsetzt. Aus einem Holzblock gelingt es ihm so, eine Spirale herauszuarbeiten, die Spannung und Energie ausstrahlt. Den Entstehungsprozess bezeichnet er als „Ablösung von einer Masse, von der sich die Energie der Masse wieder entwickelt und auch verflüchtigt“. Wolfgang Schaller begann 1970 eine Ausbildung an der Berufsfachschule für Holzbildhauer in Oberammergau, studierte anschließend Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart und arbeitet seit 1979 als freischaffender Bildhauer in seinem Atelier in Dietenheim und seit 2021 in einem weiteren Atelier in der Kulturwerkstatt BT24 in Münsingen.
Die Ausstellung kann vom 21.07. bis zum 06.08.2023 täglich von 9:00 bis 18:00 Uhr im Westflügel des Kreuzgangs im Kloster Benediktbeuern besucht werden. Wolfgang Schaller wird abwechselnd mit Hr. Faroga, der Zenon Aniszewski vertritt, vor Ort sein. Der Eintritt ist frei.