Drei Künstler aus dem Veneto stellen im Kloster Benediktbeuern aus
Die neue Ausstellung des Klosters Benediktbeuern erlaubt eine Begegnung mit zeitgenössischen Künstlern aus dem italienischen Veneto. Die drei Künstler Giovanni Lora, Chiara Nicolato und Antonio Paolillo verstehen sich als Freunde, verfolgen aber ganz unterschiedliche künstlerische Ziele. Ihre gezeigten Werke sind überaus vielfältig: Gemälde, Skulpturen, Assemblagen aus Industrieabfällen, Mikrozeichnungen und kleine Bildwerke aus Metalldraht.
Der Maler und Bildhauer Antonio Paolillo aus Colbertaldo ist in Benediktbeuern kein Unbekannter mehr. Bereits 2017 wurden Arbeiten von ihm hier gezeigt. Damals waren Bilder und Skulpturen mit Bezug zur Kultur Lateinamerikas zu sehen. Auch für seine neuen Werke sind die archaischen Formen und Idole der alten Anden- und Amazonas-Kulturen Inspirationsquelle. Sie lassen seelische Zustände und Befindlichkeiten erkennen, werfen Fragen auf und machen nachdenklich. Dieser Ausstellungsteil steht unter dem Motto „Echo der Zeit“ und schlägt somit einen Bogen von der Urzeit in die Gegenwart.
Chiara Nicolato aus Vicenza hat ein besonderes Interesse für die Formen der Pflanzenwelt. Dabei verwendet sie industrielle Ausschussmaterialien in einem freien Spiel von Formen und Farben. Holz, Polyester, Metall, Glas und Leder verbinden sich bei ihr, um die zahllosen Abarten von Blättern, Blüten und Früchten der Natur zum Ausdruck zu bringen. „Variationen“ heißt der Titel ihres Ausstellungsteils.
Faszinierend sind die winzigen Kunstwerke von Giovanni Lora aus Vicenza. Der Künstler reduziert die Formensprache auf das Allernötigste. Seine Arbeiten zeigen menschliche Haltungen und prägnante Gebärden, aber halten sie in der Schwebe. Manche Motive brauchen die Fantasie des Betrachters, damit sie sich zu einem Ganzen fügen. Sein Ausstellungsteil bezeichnet nüchtern das, was zu sehen ist: „Mikrozeichnungen“ und „Ferruzzi“ (Drahtfiguren).
Am 31. Juli um 16 Uhr wird die Schau in Anwesenheit der Künstler im Kreuzgang des Klosters eröffnet. Die drei Ausstellungen sind bis 21. August täglich von 9 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Dr. Michael Knoche