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Salesianer Don Boscos

Der marianische Lichtweg - Ausstellung von Irma Streck im Kreuzgang des Klosters Benediktbeuern

Veröffentlicht am: 24. März 2016

Seit vergangenem Sonntag, dem 20 März 2016, präsentiert Irma Streck, Malerin und Kunsttherapeutin aus Ebersberg in Oberbayern, unter dem Titel „Marianischer Lichtweg“ eine ausgewählte Reihe ihrer Bilder im Südtrakt des Kreuzgangs im Kloster Benediktbeuern. Die spirituell-religiöse Dimension der Ausstellung ist auch für die Salesianer Don Boscos im Kloster Benediktbeuern ein besonderes Thema. Die Via Lucis, der Weg zum Licht wie des Lichtes, hat bei ihnen einen großen Stellenwert, zumal sie eine Spiritualität pflegen, die von der Lichtmetaphorik des Ostergeschehens mitgeprägt ist. Sie nehmen sich auch darin ihren Ordensgründer zum Vorbild: Papst Benedikt XVI. hat in seiner Enzyklika Deus caritas est den hl. Johannes Bosco zu den Lichtträgern der Geschichte gezählt.

So war es für den Direktor des Klosters, P. Reinhard Gesing SDB, ein Anliegen, selbst eine Hinführung zur Ausstellung von Irma Streck anlässlich der Vernissage am Palmsonntag zu geben. Darin verdeutlichte er die Bedeutung des Lichtes für alles Leben wie auch in allen Religionen. Licht ist die Quelle des Lebens und zwar nicht nur im biologischen Sinn, sondern immer auch in einer tief religiösen Dimension. Gott wird in biblischen Metaphern als Licht und Heil gepriesen, Christus als Licht der Welt, im Kirchenlied als „Sonne der Gerechtigkeit“. Hinwendung zu Gott sei so verstanden Bewegung auf das Licht zu und zwar nicht nur als äußerer Vorgang, sondern auch innerlich und zwar insofern, als das Licht in uns als von Gott dem Schöpfer in uns hineingelegter „Seelenfunke“ uns selbst zu Lichtträgern mache.

Die Bewegung des Menschen auf das Licht zu ist so immer auch ein Schritt hin zur Ursprünglichkeit und Unverfälschtheit. Diese Aspekte – hier hob P. Gesing auf die Kinderporträts der Ausstellung ab – zeigen sich besonders deutlich noch in Kindern, die christlich betrachtet Sinn- und Vorbilder unserer eigenen Gotteskindschaft sind: „Die Kinder, die Irma Streck uns vorstellt, laden uns ein, uns in die vertrauensvolle Grundhaltung der Kinder Gottes einzuüben.“

Im Anschluss ließ es sich P. Dr. Dr. Leo Weber SDB, der Benediktbeurer Kunsthistoriker, nicht nehmen, zusammen mit Irma Streck die Gäste durch die Ausstellung zu führen. Er brachte das Thema, auch durch einen selbst gestalteten kalligrafischen Schriftzug auf die Formel der christlichen Osterbotschaft: „Der marianische Lichtweg führt durch die Nacht des Leidens zur Freude des auferstandenen Herrn“. Die ausgestellten Exponate, Ölgemälde und Aquarelle, bilden diesen Weg im Kreuzgang des Klosters Benediktbeuern ab. Beginnend auf der Südseite mit dem „Rosenkranz“, der das Thema bündelt, werden die Wegstationen der Gottesmutter in Kinderporträts symbolisch zum Ausdruck gebracht: von der Empfängnis und Reinheit, über Liebe und Schmerz, Barmherzigkeit und Zuversicht bis hin zur Begegnung mit Christus, dem auferstandenen Herrn.

Auf der Nordseite wird das Ave Maria in abstrahierter Form dargestellt. Die Lichtmalereien, die thematisch denen auf der gegenüberliegenden Gangseite konvergieren, laden zur Verinnerlichung und zum Gebet ein. Und genau darauf kommt es Irma Streck bei dieser Ausstellung besonders an. Die Gemälde sollen nicht Objekte distanzierter Betrachtung sein, sondern dazu anregen, sich dem darin dargestellten Vorbild Mariens folgend auf den eigenen Lichtweg zu machen. Gerade in der Karwoche, an Ostern und in der Osterzeit setzt die Ausstellung Irma Strecks damit einen wichtigen spirituellen Akzent im Kloster Benediktbeuern: Sie vergegenwärtigt an Maria die österliche Via Lucis.

Die Ausstellung ist bis 17. April täglich von 9.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Dr. Jürgen Werlitz