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Zwei Generationen Bildhauerkunst: Vater und Sohn Seitfudem stellen im Kloster aus

Veröffentlicht am: 22. August 2023

Bildhauerkunst von Vertretern zweier Generationen ist vom 25. August bis 24. September im Kloster Benediktbeuern zu sehen. Der Holzbildhauermeister Hans-Joachim Seitfudem und sein Sohn Joachim Seitfudem stellen gemeinsam in ihrer Ausstellung „Zwei Generationen – Vater und Sohn“ Werke im Kreuzgang des Klosters aus. Der Eintritt ist frei. Die Besucher erwartet moderne, individuelle Bildhauerkunst, die gemeinsamen Wurzeln entspringt. Denn Vater und Sohn kommen aus unterschiedlichen Generationen, lernten aber in derselben Werkstatt und arbeiten immer noch zusammen.

„Handwerk trifft Kreativität“ – so lautet das Motto der Bildhauerei „Seitfudem“, die der in Breslau geborene Holzbildhauermeister Hans-Joachim Seitfudem seit 1975 betreibt. Sein Handwerk lernte er in Oberammergau, wo er von 1958 bis 1961 eine Holzbildhauerlehre und von 1966 bis 1968 den Bildhauermeisterkurs absolvierte. Die Kreativität zeigt sich in dem lebhaften Ausdruck und in den fein gearbeiteten Details seiner Figuren, die klassische christliche Motive wie die heilige Familie im Stall von Bethlehem, Jesus am Kreuz, Heilige oder Bibelszenen darstellen. Doch auch die Welt um ihn herum inspiriert den Bildhauer, der seit seiner frühen Kindheit in Bad Kohlgrub wohnt und dort auch sein Atelier hat. So zählt ein detailgetreuer Pferdekopf, ein Falke oder ein irakischer Großajatollah zu seinen Werkstücken. Seine Auftraggeber kommen aus der ganzen Welt: aus Kanada, Australien, aus dem arabischen Raum oder auch aus den Königshäusern Europas. 

Hans-Joachim Seitfudem ist zudem daran gelegen, sein Wissen an die nächste Generation weiterzugeben. Einige seiner Auszubildenden schlossen ihre Lehre bei ihm mit Auszeichnungen ab und gingen danach erfolgreich ihren eigenen künstlerischen Weg. Zu den Auszubildenden zählte auch Joachim, der älteste Sohn von Hans-Joachim Seitfudem. Der 35-Jährige absolvierte wie sein Vater eine Bildhauerlehre in Oberammergau und arbeitete danach in der Werkstatt seines Vaters. Von 2007 bis 2018 sammelte er in Australien, Würzburg und Großbritannien internationale Erfahrungen und konnte bereits Erfolge verbuchen. Als erster deutscher Künstler stellte er beispielsweise in der Royal Scottish Academy aus, vergangenes Jahr ehrte ihn das Königliche Museum der Schönen Künste in Antwerpen mit einer Belobigung. Seit 2018 ist er wieder in Bad Kohlgrub in der Bildhauerei Seitfudem tätig und stellt seine Werke weiterhin in internationalen Galerien in Frankreich, Belgien oder Hongkong aus.

Dass Joachim Seitfudem die Bildhauerei zum Beruf machte und in die Fußstapfen seines Vaters tritt, war keineswegs immer schon sein Plan. „Aber die Kunst ist wie eine Krankheit, man hat es in sich und irgendwann bricht es aus einem heraus.“  Der Tod seiner Mutter, die selbst Malerin war, sowie eine persönliche Lebenskrise veränderten das Leben des jungen Mannes und so sagt er heute über sich selbst: „Im Nachhinein habe ich erst durch dieses tragische Erlebnis mein volles Potenzial geweckt." Die Werke des 2019 mit dem Art-Nordic Award ausgezeichneten Künstlers zeigen junge Seelen, Träume, den Tod oder die verrinnende Zeit. Die Teile aus alten Uhren, die er neben Holz als Material verwendet, versinnbildlichen dieses Thema. Oft stehen seine teils surrealen Skulpturen in schwarzen Boxen, ganz für sich, in ihrer eigenen Welt, ohne Ablenkung. „Ich mache, was mir gefällt, was ich noch nicht gesehen habe. Und dabei ist es für mich nicht relevant, ob es andere mögen. Hauptsache es beschäftigt den Betrachter, sei es im Guten oder Schlechten“, so Joachim Seitfudem über seine Motivation, Kunst zu schaffen und sie anderen zu vermitteln.

Vater und Sohn zeigen nun in der gemeinsamen Ausstellung ihre jeweils eigene Art, sich künstlerisch auszudrücken, geprägt durch ihren gemeinsamen Ursprung. Eine spannende Reise durch zwei Generationen Bildhauerkunst. 

Die Ausstellung kann vom 25.08. bis zum 24.09.2023 täglich von 9:00 bis 18:00 Uhr im Kreuzgang des Klosters besucht werden. Der Eintritt ist frei. Die Vernissage findet am 31.08.2023 um 19 Uhr statt. Die beiden Künstler sind am Wochenende und abwechselnd unter der Woche vor Ort.