Logo der Salesianer Don Boscos
Eine Einrichtung
in Trägerschaft der
Salesianer Don Boscos

Salesianerpater Dr. Stefan Oster im Passauer Dom zum Bischof geweiht

Veröffentlicht am: 24. Mai 2014

Passau - Die Diözese Passau hat einen neuen Oberhirten: Der Salesianerpater Stefan Oster (48) wurde am Samstag, 24. Mai 2014, im Passauer Dom zum Bischof geweiht. Mehr als 20 Bischöfe, angeführt vom Münchner Kardinal Reinhard Marx, legten ihm die Hände auf. Der Zeremonie wohnten an die 5.000 Menschen sowohl im Gotteshaus als auch auf dem Domplatz bei, wo der Gottesdienst auf einer Leinwand übertragen wurde. Auch zahlreiche Salesianer Don Boscos und Don Bosco Schwestern aus Deutschland und Österreich, Mitglieder der Don Bosco Familie und angestellte Mitarbeiter/innen waren zu dem Ereignis nach Passau gekommen.

Oster, zuvor Dogmatikprofessor an der ordenseigenen Hochschule in Benediktbeuern, ist als 85. Bischof von Passau Nachfolger von Wilhelm Schraml (78). Innerhalb der Deutschen Bischofskonferenz ist er damit der jüngste deutsche Diözesanbischof sowie neben dem Eichstätter Bischof und Benediktiner Gregor Maria Hanke der zweite Ordensmann.

An der Feier, die immer wieder von Applaus unterbrochen wurde, nahmen mehr als 20 Bischöfen aus Deutschland, Österreich, Tschechien, Rumänien und der Partnerdiözese Alagoinhas in Brasilien teil. Auch der Apostolische Nuntius in Deutschland, Nikola Eterovic, war in Passau. Auch Äbte, Äbtissinnen und Ordensobere waren angereist. Dazu kamen rund 250 Priester und Diakone. Der Freistaat Bayern war durch Landwirtschaftsminister Helmut Brunner (CSU) und Landtagspräsidentin Barbara Stamm vertreten.

Marx nannte Oster in seiner Predigt einen kommunikativen Menschen mit einer freundlichen und offenen Art. Die Bischofsweihe werde aus ihm keinen anderen machen, Blutgruppe und chemische Zusammensetzung blieben gleich. Und doch sei es danach ein anderes Gefühl, weil die Weihe extrem in das Leben eingreife. Der Kardinal rief den neuen Bischof auf, den Menschen Hoffnung zu machen und sie zusammenzuführen. Er solle sie ermuntern, aber bisweilen auch ermahnen, wenn sie unter dem Niveau eines Christen lebten.

Den von Oster gewählten Wahlspruch "Victoria veritatis caritas" (Der Sieg der Wahrheit) von Augustinus bezeichnete Marx als "anspruchsvoll und herausfordernd". Er wünsche ihm, ein Zeuge der Wahrheit zu werden: "Die Menschen sollen in Dir die lebendige Wahrheit sehen."

In seinem Wappen finden sich die Muttergottes aus dem in der Diözese gelegenen Wallfahrtsort Altötting und ein flugbereiter roter Johannes-Adler, der in seinen Krallen eine Evangeliumsrolle trägt. Die drei Nadelbäume stehen für den Ordensgründer der Salesianer, Don Bosco, dessen Name "Wald" bedeutet und auch für den Bayerischen Wald. Palmzweig und Steine erinnern an den heiligen Stephanus, der Wolf wiederum ist Wahrzeichen des Bistums Passau.

Zum Abschluss der Feier dankte Oster allen, die zum Gelingen des feierlichen Gottesdienstes beigetragen hatten. Zugleich galt sein Dank den Eltern und seinem philosophischen Ziehvater, dem Regensburger Professor Ferdinand Ulrich. Aufgabe der Zukunft wird es für die Kirche nach den Worten des Bischofs sein, einander neue Räumen von Begegnung und Glaubenskommunikation zu erschließen. Dort sollte ehrlich und offen gefragt, gerungen, gesucht, Gott angebetet und Zeugnis gegeben werden.

Zugleich warnte Oster davor, dass sich die Katholiken in Lager einsortieren ließen, die am Ende gegeneinanderstünden. "Natürlich gibt es eher konservativere und eher liberalere Christen, aber wir müssen aufpassen uns nicht gegenseitig zum Klischee und zur Karikatur zu werden." Oster lud dazu ein, im Gespräch zu bleiben. "Verteufeln wir einander nicht gegenseitig, nur weil einer zum vermeintlich anderen Lager gehört." Es gelte dem jeweils anderen zuzutrauen, dass er oder sie ebenfalls aufrichtig nach Gott suche.

KNA/kh/Fotos: Bistum Passau